Neuigkeiten der InoNet Computer GmbH

Embedded World Team

Besuchen Sie uns auf der Embedded World 2019!

Vom 26. – 28. Februar 2019 findet im Messezentrum Nürnberg wieder die Messe für Embedded-Systeme statt. Auch InoNet ist in diesem Jahr wieder mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten. Besuchen Sie uns in Halle 1 am Stand 1-662 und lernen Sie unsere Produktneuheiten im Bereich Industrial Computing, Edge Computig und Artificial Intelligence kennen.

Kostenfreie Eintrittskarte für alle drei Messetage: Unter diesem Link erhalten Sie mit dem Code „a415088“ eine kostenfreie Eintrittskarte für die gesamte Messedauer.

Wir freue uns, Sie an unserem Stand 1-662 in Halle 1 begrüßen zu dürfen!

 

InoNet-Team Embedded World

Kuehlsysteme Thumbnail

Fachartikel: Vorteile passiver, aktiver und hybrider Kühlsysteme

Industrie-PCs sind in vielen Einsatzszenarien extremen Anforderungen ausgesetzt: Staub, Hitze oder der Wunsch nach einem möglichst lautlosen Betrieb machen die Kühlung der Komponenten und des Gesamtsystems zu einer Herausforderung. Die Anforderungen an Rechenleistung und die Summe der Umgebungsbedingungen geben vor, welche Kühllösung für ein industrielles Computersystem in Frage kommen kann. Hier können hybride Ansätze helfen, die aktive und passive Kühlung miteinander verbinden.

 

Niemand würde auf die Idee kommen, einen Server einfach mitten in die Wüste zu stellen. Zu heiß, zu staubig, zu trocken. Industrie-PCs (IPCs) jedoch müssen unter genau solch extremen Umgebungsbedingungen zuverlässig zurechtkommen. Car-PCs, etwa für die Entwicklung von Assistenzsystemen in Fahrzeugen, müssen bei -30° C im Winter ebenso ausfallsicher sein wie bei 50° C im Hochsommer. Steuerungs-PCs in der Industrie dürfen bei Staub, Abwärme der Maschinen oder schweren Erschütterungen nicht den Dienst verweigern, um teure Ausfallzeiten zu vermeiden. Geräte in der Medizintechnik hingegen müssen oft extrem performant sein, zum Beispiel für bildgebende Verfahren. Gleichzeitig sollen sie flüsterleise arbeiten. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Und fast täglich kommen durch das Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0 neue Anwendungsfälle hinzu.

In vielen Fällen stellt die Kühlung der Geräte eine große Herausforderung dar. Denn keine der verfügbaren Technologien ist alleine für sich in der Lage, alle Einsatzbereiche abzudecken. Der am weitesten verbreitete Ansatz ist die aktive Kühlung mit Lüftern. Um die eingesetzten leistungsstarken Prozessoren und Grafikkarten zu kühlen, müssen erhebliche Luftmassen bewegt werden: Bei einer internen thermischen Dissipation von 500 Watt und einem maximal tolerierbaren Temperaturanstieg von 5° C sind als grober Richtwert fünf Kubikmeter Luft pro Minute notwendig, die durch das Gehäuseinnere geblasen werden.

Staub und Verschleiß

Verwirbelungen im Gehäuse, die den Luftstrom ungleichmäßig verteilen, können diesen Wert noch deutlich nach oben treiben. Dabei gilt nicht immer das Prinzip „viel hilft viel“. Denn die Wirkung der Lüfter steigt nicht linear zu deren Anzahl, das Gehäuse bietet zahlreiche Widerstände. Es steigt zunächst einmal der Geräuschpegel, auch muss in der Umgebung ausreichend kühle Luft vorhanden sein. Das ist nicht in jedem Szenario gegeben. Ein weiterer Nachteil der aktiven Kühlung ist zudem, dass durch den Luftstrom auch Staub aus der Umgebung angezogen wird, der über Filter aus dem Gehäuse ferngehalten werden muss. In vielen Industrieanwendungen sorgt die daraus resultierende Prüfung und Wartung der Systeme für erheblichen Aufwand. Obendrein sind Lüfter als bewegliche Teile einem normalen Verschleiß unterworfen und sollten regelmäßig ausgetauscht werden. Hinzu kommt, dass die Kühlleistung bei aktiv gekühlten Systemen mit zunehmender Höhenlage abnimmt– in höher gelegenen Einsatzgebieten ist aufgrund der dünneren Luft mit geringerem Wärmeleitkoeffizienten für die Erbringung der gleichen Kühlleistung ein höherer Luftdurchsatz notwendig.
Auf der anderen Seite steht die passive Kühlung. Hierbei wird die von den Komponenten erzeugte Wärme über leitfähige Materialien an die Umgebung abgegeben. Aufgrund des niedrigen Wärmewiderstandskoeffizienten wird hier meist Kupfer oder Aluminium verwendet. Bei Embedded PCs aus der Concepion®-Serie von InoNet kann so beispielsweise die entstehende Wärme im Gehäuse über Heatpipes aus Kupfer an einen passiven Kühlkörper abgegeben werden, der in der Regel den Deckel des Gehäuses darstellt. Der begrenzende Faktor dabei ist die Kühlleistung. Für viele Anwendungen wie Maschinensteuerungen oder IoT-Devices in der Produktion ist dieses Verfahren sehr gut geeignet. Mit steigendem Performance-Bedarf der Anwendung wird die passive Kühlung extrem komplex, ebenso in Umgebungen mit sehr hohen Temperaturen wie in der Stahlindustrie. Grundsätzlich gilt: je leistungsfähiger der Prozessor eines Systems, desto höher die Dissipation – die entstehende Abwärme kann ab einem bestimmten Punkt durch eine passive Kühlung nicht mehr ausreichend abgeführt werden – eine aktive Belüftung wird benötigt. Auf der Haben-Seite dagegen stehen der leise Betrieb, die Möglichkeit zur staub- oder wasserdichten Kapselung sowie das Fehlen beweglicher Bauteile. In der Praxis haben beide Ansätze ihre Berechtigung. Oft genug findet man auch Mischformen, bei denen die Wärme über Heat Sinks und Heat Pipes am Bauteil abgenommen und dann über herkömmliche Lüftersysteme aus dem Gehäuse entfernt wird. Hierbei können die Lüfter deutlich kleiner dimensioniert werden, was kompaktere Formfaktoren und geringe Geräuschentwicklung zur Folge hat.

Das Beste aus beiden Welten

In Applikationen mit besonders hohem Anspruch an Kühlleistung oder außergewöhnlichen Umgebungsbedingungen kann der Einsatz einer hybriden Kühllösung den Schlüssel zum Erfolg darstellen. Bei hybriden Kühlungen wird die aktive Kühlung durch Lüfter mit der passiven Ableitung von Wärme an kritischen Komponenten in einem Chassis vereint. Solche Systeme können dadurch eine höhere gesamte Kühlleistung erzielen, bei gleicher Kühlleistung deutlich leiser betrieben werden oder effektiver vor dem Eindringen von Staub und Schmutz geschützt werden.

Ein interessanter und effektiver Hybrid-Ansatz zur Kühlung hochperformanter IPCs kommt dabei von dem Taufkirchener IPC-Hersteller InoNet. Dort wurde ein System entwickelt, bei dem die Wärme der leistungsstarken Komponenten wie CPU oder Grafikkarte über Heat Pipes an einen zentralen Tunnel weitergegeben wird. Dieser Tunnel führt durch das System und wird mit zwei Lüftern aktiv gekühlt. Der so genannte Thermal Tunnel ist vom Gehäuse isoliert, es kann kein Staub eindringen. Zudem befinden sich keine Komponenten innerhalb des Tunnels, weswegen es kaum zu Verwirbelungen kommt. „Die Wärme verteilt sich beim Thermal Tunnel nicht wie sonst im Gehäuse, dadurch ist die Kühlung sehr effizient“, erläutert Dominik Schölzel, System Engineer in der Entwicklung bei InoNet. „Der Thermal Tunnel ist dadurch besonders für Systeme mit sehr hohen Performance-Anforderungen geeignet. Ein typischer Anwendungsfall ist die Verarbeitung von Videodaten in Echtzeit beim autonomen Fahren.“ Die Herausforderung beim dieser Kühllösung: Jedes Bauteil benötigt eine andere Anbindungen an den Tunnel. Bei Prozessoren ist die Varianz noch recht gering, die Bauhöhen innerhalb einer Serie sind in der Regel konstant. Anders bei Grafikkarten, die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen sind erheblich. „Einfach eine defekte Grafikkarte gegen ein anderes Modell austauschen, ist beim Thermal Tunnel nicht möglich. Wir arbeiten deshalb hier mit Bauteilen, bei denen der Hersteller die Langzeitverfügbarkeit garantiert“, so Schölzel. Aktuell werde das System auf die neuesten Prozessorgenerationen angepasst.

Keine eierlegende Wollmilchsau

Schon kleine Abweichungen der Betriebstemperatur von den Spezifikationen der Komponentenhersteller können die Lebensdauer der Bauteile signifikant verkürzen. Es drohen nicht nur erhebliche Wartungs- und Reparaturaufwände, sondern im schlimmsten Fall Stillstände im Unternehmen. Denn IPCs sind in den meisten Prozessen kritisch, sie müssen absolut zuverlässig funktionieren. Bei der Kühlung von IPCs gibt es keine einfache, immer passende Lösung. Unterschiedliche Umgebungen und vielfältige Einsatzszenarien erfordern speziell angepasste Lösungen, um die entstehende Abwärme sicher abzuführen. Mit der digitalen Transformation und Industrie 4.0 steigen die Datenmengen, die verarbeitet werden müssen – und damit auch der Performance-Bedarf der IPCs. Hybride Ansätze schließen hierbei die Lücke zwischen aktiven Kühllösungen für hohe Leistungsanforderungen und wartungsarmen passiven Kühlsystemen.

Car HPC Server Thumbnail

Skalierbare Leistungsfähigkeit im In-Vehicle-Einsatz

Analysecomputer nehmen unter anderem bei der Entwicklung autonomer Fahrsysteme eine wichtige Funktion ein. Mit der MAYFLOWER-B17-Serie hat InoNet einen äußerst kompakten High Performance Embedded PC entwickelt, der im Hinblick auf Rechenleistung und Modularität neue Maßstäbe setzt.

Applikationen im Bereich der künstlichen Intelligenz und autonomen Fahrassistenzsysteme benötigen vor allem in der Entwicklungsphase massive Rechenleistung im mobilen Einsatz. Für diesen Zweck hat InoNet die Mayflower-B17 entwickelt, ein hochperformantes Embedded-System, das überwiegend für den Einsatz in Automotive-Anwendungen konzipiert ist. Die leistungsfähigen Analysecomputer erfassen und speichern verschiedenste Messdaten und können diese, je nach gewählter Rechnerkonfiguration, in Echtzeit sogar in das jeweils gewünschte Format komprimieren. Zur Speicherung der Messdaten stehen serienmäßig zwei interne SATA-Festplattensteckplätze zur Verfügung, die bei Bedarf um ein externes RAID-Speichersystem ergänzt werden können.

Aufgrund seiner performanten Rechenleistung und hohen Datenschreibraten können von dem Rechner extrem große Datenmengen in Echtzeit erfasst und verarbeitet werden. Ausgestattet mit einer Dual Intel Xeon Scalable CPU und bis zu 2 TB DDR4 Arbeitsspeicher lassen die Embedded Computer sich je nach Kundenanforderung zusätzlich mit GPU Computing ausstatten. Hierbei werden zusätzliche leistungsfähige Grafikkarten in das Chassis integriert und zu einem Co-Prozessor gebündelt. So lassen sich rechenintensive, parallele Teile der Anwendung auf den Grafikprozessor auslagern, während der übrige serielle Code auf der CPU läuft und diese so entlastet. Die GPU kann zum Beispiel Radarbilderdaten direkt komprimieren und speichern.
Sowohl CPU als auch GPU entwickeln vor allem bei hoher Auslastung starke Hitze, die sich nachteilig auf die Performance des Computers auswirken könnte. Dank des von InoNet entwickelten Thermal Tunnel aus Aluminium, der in das Computerchassis integriert ist, werden CPU und GPU im Mayflower-B17 zuverlässig und dabei flüsterleise heruntergekühlt. Das Funktionsprinzip: Durch das Chassis verläuft ein Wärmetauscher in Form eines vom Innenraum getrennten Tunnels mit einem Lüfter in der Mitte. Die von außen durchströmende Luft kann dabei ungehindert und somit besonders leise durch den Klimatunnel befördert werden. Da die leistungsintensiven Komponenten des Mayflower-B17 zudem über sogenannte Heatpipes an der äußeren Tunnelwand angeschlossen sind, kann keinerlei Staub durch den Tunnel in das Chassis eindringen. Ein zusätzlicher konventioneller Lüfter ergänzt den Thermal Tunnel und übernimmt die Kühlung der übrigen, weniger leistungsintensiven Komponenten innerhalb des Chassis wie zum Beispiel Festplatten.

In Testfahrzeugen stellen extreme Temperaturen, Schocks und Vibrationen sowie ein begrenzter Installationsraum besondere Anforderungen an die Belastbarkeit von Embedded Car PCs. Deshalb besteht der Industrierechner ausschließlich aus industrieharten Komponenten. Sämtliche Bauteile wie Platinen, Lüfter und Steckplätze werden in einem selbstentwickelten Chassis schockresistent arretiert und liefern so stets zuverlässige Performance in einem weiten Betriebstemperaturbereich von -5 bis 55°C. Zahlreiche Ausbaustufen geben Anwendern zudem die Möglichkeit, ihren persönlichen Mayflower-B17 gemäß dem jeweiligen Leistungsbedarf zusammenzustellen. Das System unterstützt IPMI 2.0 Schnittstellen und ist in zahlreichen Prozessor-Konfigurationen erhältlich. Standardmäßig sind auf dem Motherboard zwei interne 2,5“ SATA-Steckplätze für Festplatten vorhanden.

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Modulares 19 Zoll 2HE System mit Hybrid-Kühlung

Mit einem neuen Gerätekonzept realisiert InoNet ein modulares 19-Zoll 2HE Chassis als Basis für alle Anwendungen mit hohem Bedarf an Zero Downtime oder sehr einfach durchzuführenden Wartungszyklen. Das neue Chassis-Konzept von InoNet entfaltet sein hohes Maß an Flexibilität sowohl durch eine gezielte Modularität in der mechanischen Konstruktion, als auch durch ein hybrides Kühlsystem, welches auf einen äußerst wartungsarmen Betrieb ausgelegt ist. Damit werden sehr viele unterschiedliche Leistungsanforderungen der Kunden an Konfigurierbarkeit, Dauerbetrieb, Performance und an lange Wartungszyklen unterstützt.

Die Mayflower-ID-S ist so modular aufgebaut, dass das System neben den drei Ausbaustufen auch kundenspezifisch, mit den unterschiedlichsten Mainboards der Formfaktoren ATX, micro-ATX oder mini-ITX, ausgerüstet werden kann. Damit ist größtmögliche Flexibilität bei der Auswahl des Chipsatzes und der Leistungsfähigkeit des Prozessors gegeben. Um den Industrie-PC ideal auf möglichst viele industrielle Anwendungen spezifisch abstimmen zu können, lassen sich diverse weitere Optionen wählen: so kann das Gehäuse wahlweise mit bis zu sieben Low-Profile-Erweiterungskarten, oder alternativ durch eine Riser-Card-Lösung mit bis zu drei Full-Size Erweiterungskarten ausgestattet werden. Insgesamt vier rahmenlose 2,5“ HDD/SSD-Shuttles bieten ausreichend Platz für Massenspeicher, die ebenfalls im laufenden Betrieb gewechselt werden können. Die bestückbaren Speichermedien werden durch ein optisches Laufwerk im Slim-Design ergänzt.

Das kompakte System (B x H x T: 432 x 88,5 x 400 mm) lässt sich durch sein flexibles Erweiterungskartenkonzept vielfältig und platzsparend einsetzen. Die Mayflower-ID ist komplett mit industrieharter Elektronik bestückt und kann daher bei Umgebungstemperaturen von bis zu 50°C betrieben werden. Für eine ausreichende Kühlung der wärmekritischen Komponenten, wie CPU und GPU, sorgt sein redundantes Lüftungskonzept, bestehend aus drei 80 mm Lüftern sowie einem optional erhältlichen, nachgeschalteten Wärmetauscher mit vier Heatpipes. Bei CPUs bis 65W TDP lassen sich die leistungsstarken Lüfter und deren Filter während des Betriebs werkzeuglos austauschen, so dass ein reibungsloser Dauereinsatz des Systems gewährleistet ist. Für die zuverlässige Ausfallsicherheit des robusten und leistungsstarken Systems kann im Inneren des Gerätes neben einem einfachen Flex-ATX- oder 1U-Netzteil auch ein redundantes 2U Mini-Netzteil verbaut werden, dessen Netzteil-Module sich ebenfalls von außen ohne Werkzeug wechseln lassen. Damit passt sich das Konzept an unterschiedliche Prozessorleistungen oder Kundenwünsche nach Hochverfügbarkeit an.

Bei der Entwicklung des Industrie-PCs wurden in der Spezifikation alle aktuell gängigen Prozessorgenerationen von Intel und AMD berücksichtigt. Dadurch lassen sich in dem Gerät, trotz seiner geringen Abmessungen von 2HE mit nur 400mm Tiefe, sehr hohe Rechenleistung auf Server-Niveau realisieren. Abgerundet wird das 19“ System durch ein Flex-Konzept für flexible Nutzungsmöglichkeiten von Half-Size und Full-Size-Erweiterungskarten. Ab Herbst dieses Jahres wird das System auch mit industriellen, für den erweiterten Temperaturbereich bis 50° C ausgelegten Mainboards für Intel Core i CPUs der achten Generation (Coffee Lake) und leistungsstarken AMD Ryzen-Prozessoren verfügbar sein. Das 19“ 2HE System „Mayflower-ID-S“ ist in den drei Ausbaustufen Entry Level, Performance Level und High-End erhältlich, oder kann auch komplett kundenspezifisch zusammengestellt werden.

Das Einsteigermodell (Entry Level) ist mit einem energieeffizienten Intel® Core™ i3 Prozessor der 6./7. Generation oder einem Intel® Pentium® Prozessor erhältlich und lässt sich in Massenspeicher, I/O-Funktionen und Schnittstellen nach Belieben aufrüsten und erweitern. Die nächsthöhere Ausbaustufe des Industriecomputers ist das Performance Level, bei welchem das System „Mayflower-ID-S“ bereits mit einem Intel® Core™ i5 Prozessor ausgerüstet ist. Das Performance Level System ist auf eine perfekte Balance zwischen Leistung und Kosten für eine Vielzahl von Anwendungen ausgerichtet. Die verbauten Prozessoren erfüllen bereits die Anforderungen an die Rechenleistung vieler industrieller Anwendungen. Wird aufgrund einer anspruchsvollen Anwendung dennoch mehr Leistung benötigt, so empfiehlt sich das System in der letzten Ausbaustufe High-End Level. Intel® Core™ i7 oder Xeon® Prozessoren sind in dieser Ausbaustufe serienmäßig im Einsatz und liefern im Vergleich zu einem Entry Level System je nach Konfiguration die dreifache Rechenleistung.

Die Mayflower-ID-S kann entweder mit Rack-Montagewinkeln und Gleitschienen oder mit einer speziellen Montagehalterung versehen werden, welche den Betrieb auch in aufrechter Position ermöglicht.

 

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Gleicher Input, höherer Output

Bei der Entwicklung maßgeschneiderter Industrie-PC-Systeme setzt der Taufkirchener Hersteller InoNet ab diesem Herbst auf die neue, achte Intel Core-Generation. Durch die aktuelle Prozessorgeneration lassen sich Systeme realisieren, die bei gleicher Leistungsaufnahme deutlich Performanter agieren, als Rechner mit vorangehenden Generationen.

Der Fortschritt in der Entwicklung industrieller Computersysteme basiert auf einer Vielzahl an variablen – neue Lüftungskonzepte ermöglichen den Einsatz unter anspruchsvollen Umgebungsbedingungen, die Kapazität und Schreibgeschwindigkeit von Arbeits- und Massenspeicher entwickelt sich stetig weiter, um den steigenden Datenmengen in IoT-Applikationen gewachsen zu bleiben. Auch im Bereich der eingesetzten CPUs wird mit jeder neuen Generation mehr Rechenleistung auf gleichem Raum realisiert.

Im Herbst gehen nun die ersten Full-Industrial Mainboards für die achte Intel Core-Prozessorgeneration (Arbeitstitel Coffee Lake) an den Start und ermöglichen durch erweiterten Temperaturbereich, Widerstandsfähigkeit gegen Vibrationen, erhöhte Ausfallsicherheit und gesicherte Langzeitverfügbarkeit den Einsatz der aktuellen Generation in industriellen PC-Systemen. Der IPC-Hersteller InoNet erweitert in diesem Zuge sein Portfolio an 19“ Rackmount-Systemen um die aktuelle Core i-Generation und realisiert auf diesem Weg Rechner mit höherer Performance bei gleicher Leistungsaufnahme und zuverlässiger Industrietauglichkeit. Die 19 Zoll PCs von InoNet sind modular aufgebaut und können so ohne großen Aufwand auf kundenspezifische Anforderung hinsichtlich Belüftung, Erweiterungsmöglichkeiten und Performance angepasst werden. Das 19“ 4HE System Mayflower-II, sowie das 19“ 2HE System Mayflower-ID von InoNet können sowohl mit den passenden Industrie-Mainboards als auch den leistungsstärksten Prozessoren der achten Generation von Intel ausgestattet werden und erfüllen damit die Anforderungen von industriellen Anwendungen in rauen Umgebungen in Kombination mit höchster Performance.

Der neue Intel Core i7-8700 z. B. liefert durch insgesamt 6 Kerne und 12 Threads um bis zu 50% mehr Leistung als das Vorgängermodell Intel Core i7-7700 mit nur 4 Kernen und 8 Threads. Geeignete leistungshungrige Anwendungen können sich auf noch mehr Kerne verteilen und so ohne Leistungseinbußen noch schneller ausgeführt werden. Die Basis-Taktfrequenz ist mit 3.20GHz leicht niedriger als beim Vorgänger, was sich positiv in der Energiebilanz niederschlägt, jedoch kann bei anspruchsvollen Anwendungen eine Turbo-Taktfrequenz von bis zu 4.60GHz erreicht werden (ca. 10% höher als beim Vorgängermodell). Anwendung, welche nur auf einem Kern laufen, profitieren so ebenfalls von der höheren Turbo-Taktfrequenz. Ein Cache-Speicher von 12MB, ebenfalls um 50% größer als beim Vorgängermodell der Generation Kaby Lake, ermöglicht durch die größere Kapazität das schnellere und energieeffizientere Ausführen einer Vielzahl von oft genutzten Anwendungen. Auch die Kompatibilität für Arbeitsspeichermodule mit höherer Taktfrequenz (2666MHz anstatt 2400MHz) hält mit dem Launch von Coffee Lake Einzug. So können laufende Anwendungen noch schneller auf Daten im Arbeitsspeicher zugreifen. Die Verlustleistung sowohl des Intel Core i7-7700 als auch des i7-8700 beträgt 65W. Somit ist der Prozessor der 8. Generation nicht nur durch mehr Kerne und Threads leistungsstärker, sondern zusätzlich auch durch eine höhere Turbo-Taktfrequenz, einen größeren Cache-Speicher und eine schnellere Taktung der Arbeitsspeichermodule merklich effizienter im Betrieb – das System liefert eine wesentlich höhere Performance bei gleicher Verlustleistung.

Neben dem deutlichen Leistungsvorteil beim Wechsel auf die neue Prozessorgeneration können Nutzer auch weiterhin mit einem langen Produktlebenszyklus planen: Die Embedded-Varianten der 8. Generation der Intel Prozessoren werden ebenfalls bis zu 15 Jahre lang langzeitverfügbar sein – so kann die Total Cost of Ownership, über einen mehrjährigen Zeitraum betrachtet, gering gehalten werden, da bei den Anwendungen keine Software-Anpassungen aufgrund wechselnder Hardware-Komponenten fällig werden.

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Steigende Anforderungen industrieller Anwendungen verlangen zunehmend großformatige, leistungsstarke und intuitiv bedienbare HMIs

Durch den schnellen technologischen Fortschritt, nicht zuletzt bedingt durch das Internet of Things, steigen die Anforderungen an industrielle Anwendungen stetig. Auch der Mensch spielt dabei nach wie vor eine wichtige Rolle und damit folglich auch die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine – das Human-Machine-Interface. Um maximale Effizienz industrieller Anwendungen zu gewährleisten, sind Eigenschaften des HMI, wie Größe, Rechenleistung und Multi-Touch-Bedienbarkeit von ausschlaggebender Bedeutung.

In vielen Bereichen der industriellen Hard- und Software zählt der Grundsatz: „Der Consumer-Markt macht es vor, der industrielle Markt zieht mit“. Das gilt ganz Besonders im Bereich der Human Machine Interfaces (HMIs). Seit mehreren Jahren etablieren sich Touch Displays und Panel PCs mit kapazitivem Multitouch für flexiblere und nutzerfreundlichere Bedienung. Nun greift der nächste Trend auf das industrielle Umfeld über – durch die steigende Menge an Daten und höhere Komplexität in der Prozessvisualisierung und Maschinensteuerung wächst der Bedarf nach Displays mit großen Bildschirmdiagonalen und hoher Auflösung. Sie sollen es ermöglichen, mehr unterschiedliche Daten und Bedienelemente übersichtlich und gleichzeitig darzustellen und somit Prozesse in der Kommunikation von Mensch und Maschine zu verbessern.

Großformatige Displays und Panel PCs im Widescreen-Format ermöglichen dem Nutzer einen besseren Überblick – so lassen sich laufende Prozessvisualisierungen einer Maschine im industriellen Umfeld auch aus der Distanz gut beobachten. Die Kombination von großen Displayformaten mit einer hohen Auflösung ermöglicht es, mehrere Anwendungen und Prozesse gleichzeitig zu visualisieren. Der Nutzer ist nicht mehr gezwungen, zwischen einzelnen Anwendungen hin und her zu wechseln, sondern erhält durch den ersten Blick auf den Monitor einen umfangreichen Eindruck über die laufenden Anwendungsprozesse.

Im Gegensatz zum klassischen resistiven Touchscreen, bei welchem nur simple Touch-Gesten möglich sind, entstehen durch projiziert kapazitiven Multi-Touch neue Möglichkeiten bei der Interaktion mit dem HMI. Die Effizienz der Anwendung nimmt rasant zu, da das System mit Multi-Touch wesentlich einfacher bedient werden kann – das heißt mit zwei oder mehr Fingern und durch unterschiedliche Touch-Gesten. Die intuitiven Bedienmöglichkeiten der Multi-Touch-Technologie schaffen die Grundlage einer schnellen Lernkurve für den Maschinenbediener und stellen in Kombination mit großformatigen Displays und hoher Auflösung somit schon nach kurzer Zeit eine Effizienzsteigerung der Anwendungen sicher.

InoNet bietet mit dem Panel PC Serie TPC-2000/5000 von Advantech eine Kombination aller wichtigen HMI-Eigenschaften an. Der modulare Aufbau der Systeme (Display und separate Computing-Unit) bietet größtmögliche Flexibilität im Hinblick auf die passende Anwendung. Egal ob energieeffizienter Thin-Client, leistungsstarke Control-Panel mit Intel Core i Prozessor oder einfacher Monitor mit diversen Grafik-Anschlüssen – die Module können mit Displays von 12“ bis zu 21,5“ kombiniert werden, um Ihre Anwendung ideal bedienen und überwachen zu können; in Kürze wird auch ein 24“ Display erhältlich sein. Durch eine optionale, im Front Panel integrierte Antenne und einem optional erhältlichen NFC Reader können die Panel PCs ohne zusätzliches Setup für flexible Applikationen eingesetzt werden, bei denen drahtlose Kommunikation über kurze oder lange Strecken erforderlich ist. Sobald eine neue Prozessorgeneration verfügbar ist, kann die Computing-Unit einfach problemlos ausgetauscht und das Display weiter genutzt werden – dadurch werden der Aufwand und auch gleichzeitig die Total Cost of Ownership minimal gehalten.

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Leistungsstarker Embedded PC Concepion-tXf-L mit Grafikkarte für anspruchsvolle industrielle Anwendungen

Vor dem Hintergrund des Internet of Things (IoT) gewinnt neben der zentralen Rechenleistung in der Cloud auch die dezentrale, maschinennahe Rechenleistung im industriellen Umfeld immer mehr an Bedeutung. Mit der leistungsstarken Concepion-tXf-L bietet InoNet ein Embedded-System an, welches den hohen Anforderungen in industrieller Umgebung mehr als nur gerecht wird und sich dabei als äußerst flexibel erweist.

Im rauen Umfeld von industriellen Applikationen verschiedenster Branchen herrschen strikte Anforderungen an die eingesetzten Computersysteme. Besonders im Rahmen des maschinennahen Edge Computing spielt neben dem Einsatz industrieharter und langzeitverfügbarere Komponenten ein ausfallsicherer Dauerbetrieb eine ebenso große Rolle. Im IPC-Markt ist in den letzten Jahren ein Trend zu kleinen Embedded-Systemen und Box-Computern mit der Rechenleistung eines vollwertigen Industrie-PCs auf Serverniveau zu erkennen, wobei die oben genannten Aspekte bei der Entwicklung eines solchen Systems von elementarer Bedeutung sind. Speziell in den Bereichen der industriellen Automation und in der Bild- und Videoverarbeitung werden kompakte, leistungsstarke Embedded-PCs immer gefragter.
Aufgrund hoher Nachfrage für kompakte Embedded-Systeme mit viel Rechenleistung und der Möglichkeit, eine leistungsfähige Grafikkarte einzusetzen, wurde der Industrie PC Concepion-tXf-L als Produktvariante der Concepion-tXf entwickelt. Die Herausforderung dabei: das Einsetzen einer langen PCIe-Erweiterungskarte in einem möglichst kompakten Gehäuse, welches ein passendes Kühlkonzept für die entstehende Abwärme bei zusätzlicher Rechenleistung auf kleinstem Raum bietet.

Das Entwicklungsteam von InoNet realisierte nach diesen Vorgaben das neuste Modell der Concepion-Serie, die Concepion-tXf-L. Der kompakte Industriecomputer besteht aus einem hochwertigen Stahlgehäuse mit den Maßen 215 x 131 x 297 mm, kann modular mit beliebigen Mainboards im mini-ITX Format bestückt werden und bietet dem Kunden damit höchstmögliche Flexibilität im Hinblick auf die Einsatzmöglichkeiten des Systems. Standardmäßig ausgestattet mit einem hoch performanten Intel Xeon D-1587 Prozessor (16 Kerne, 32 Threads) ist der kleine Embedded PC um mehr als 30% leistungsfähiger als die kleinere Produktvariante Concepion-tXf und kann durch eine Riser-Card-Lösung zwei PCIe x8 Erweiterungskarten mit einer Länge von bis zu 255 mm aufnehmen. Für eine sichere Befestigung der Erweiterungskarten sorgen vier flexibel einstellbare Kartenniederhalter, mit denen sogar Full Height PCIe-Steckkarten, auch bei starken Vibrationen, ohne Probleme in Position gehalten werden können. Darüber hinaus verfügt der Embedded PC für das schnelle und einfache Wechseln von Datenträgern intern über einen 2,5“ Laufwerksschacht und über zwei extern zugängliche 2,5“ Shuttles, angebracht unterhalb der ATX-Blende. Das Gerät kann wahlweise durch ein leistungsstarkes Netzteil mit 160 Watt, Weitbereichseingang (6 – 34VDC) und verriegelbarem Neutrik-Stecker oder 120 Watt Netzteil mit 20VDC und Phönix-Klemmen-Anschluss versorgt werden. Start- und Reset-Taster sowie Status-LEDs des Embedded Gerätes können je nach Kundenwunsch entweder front- oder rückseitig zugänglich installiert werden.

Ein großzügiges Kühlkonzept, bestehend aus einem wechselbaren und wartungsfreundlichen Lüftermodul mit zwei hochwertigen 80mm Axiallüftern (80.000h MTBF) und optional erhältlicher Luftfilterkassette, sorgt dafür, dass die Abwärme ideal aus dem Gehäuseinneren nach außen abtransportiert wird. Die Lüfter lassen sich zusätzlich über das Mainboard regeln, um die Luftzirkulation je nach Bedarf und Anwendung an die industriellen Umgebungsbedingungen anzupassen.

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Inbetriebnahme von digitaler Fluganzeigetafel am Flughafen Stuttgart mit 27 Full HD-Displays

Der Münchener Industrie-PC-Hersteller InoNet Computer GmbH hat am Flughafen Stuttgart ein neues Flight Information Display System (FIDS) als Generalunternehmer realisiert. Für die Umhausung und Trägerkonstruktion zeichnet sich die häwa GmbH aus Wain verantwortlich.

Austausch der bestehenden Fallblatt-Tafel

Der Flughafen Stuttgart, mit rund 11 Millionen Fluggästen pro Jahr einer der zehn meistfrequentierten Flughäfen Deutschlands, setzte bis dato eine Fallblatt-Tafel zur Anzeige der Fluginformationen ein. Zur flexibleren Darstellung aktueller Reiseinformationen und besseren Lesbarkeit der Inhalte wurde nun im März 2018 eine FIDS-Videowall am Flughafen in Betrieb genommen.

Besonderes Augenmerk wurde bei der modernen Video Wall auf einfache Wartung und Instandhaltung aller Komponenten gelegt. So sind die drei leistungsstarken Magnius® Video Wall Controller von InoNet sowie sämtliche Elektronik in einem abschließbaren Rechnerschrank verbaut, der an einer Empore über der Video Wall montiert und somit leicht zugänglich ist. Die Displays selbst sind an ausziehbaren Monitorhalterungen befestigt, die im Wartungsfall einen einfachen Austausch einzelner Displays ermöglichen.

Die InoNet Computer GmbH war als Generalunternehmer neben der Bereitstellung der geeigneten PC-Technik auch für das Gesamtkonzept der Videowall und Trägerkonstruktion verantwortlich. Die Firma häwa, einer der führenden Hersteller von Schrank- und Gehäusesystemen, entwickelte das Design der Trägerkonstruktion, der seitlich geschlossenen Umhausungen der Displays und des Rechnerschrankes.

Hochauflösende und flexible Darstellung

Die FIDS-Videowall am Flughafen Stuttgart ist in drei Teilkonstruktionen mit jeweils neun Displays unterteilt. Jede der drei 9er-Wände wird von je einem Magnius® Video Wall Controller angesteuert, der mit einem leistungsstarken Intel XEON Prozessor und drei PNY NVIDIA Quadro P600 Grafikkarten ausgestattet ist. Somit zeigt jeder der drei Rechner eine durchgängige Darstellung von 9x Full HD (5,760 x 3.240 Pixel) an. Der InoNet PC basiert auf langzeitverfügbaren industriellen Komponenten und bietet somit neben hoher Zuverlässigkeit auch im Wartungsfall Planungssicherheit über einen langen Zeitraum.

Die eingesetzten NEC-Displays vom Typ MultiSync® x464UNS-2 verfügen über einen besonders schmalen Rahmen, der an der breitesten Stelle lediglich 2,3 Millimeter misst. So entsteht für den Betrachter eine lückenlose Darstellung der Inhalte über die gesamte Video Wall. Die Displays sind für den kommerziellen 24/7-Betrieb ausgelegt und laufen somit auch im Dauerbetrieb zuverlässig und wartungsarm.

Endmontage in fünf Nächten

Um eine kurze und reibungslose Montage der Video Wall am Flughafen zu gewährleisten, wurde die Vormontage der gesamten Trägerkonstruktion bei der Otto Schimscha Metallbau GmbH durchgeführt. Die Endmontage der Fluganzeige inklusive Aufhängung der Trägerteile, Einhängen der Displays sowie Kalibrierung und Inbetriebnahme wurde dann in fünf Nachtschichten am Flughafen durchgeführt, um den Betrieb am Flughafen nicht zu beeinträchtigen.

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Fachartikel – Meltdown & Spectre: Die Gefahren für Rechnersysteme im industriellen Einsatz

Als im Januar 2018 die CPU-Angriffsszenarien Meltdown und Spectre an die Öffentlichkeit gelangten, war die Aufregung zunächst groß. Während unterschiedlichste Schreckensszenarien allerorts zu lesen waren, wussten die wenigsten Anwender um die konkreten Bedrohungen für ihre industrielle Anwendung. Dieser Artikel soll Klarheit darüber schaffen, wie ernstzunehmend die Sicherheitsbedrohungen in der Industrie sind und welche Maßnahmen von Unternehmen zum Schutz ihrer Infrastruktur getroffen werden sollten.

Worum es genau geht

Bei Meltdown und Spectre handelt es sich um sogenannte Seitenkanal-Attacken, die es einer entsprechenden Schadsoftware ermöglichen, Zug um Zug Daten von anderen Anwendungen vom Cache einer CPU auszulesen.

Die Meltdown-Attacke macht sich dabei sogenannte Out of Order-Prozesse zunutze: Prozessoren sortieren Arbeitsabläufe in neuer Reihenfolge, um Zeit zu sparen, wenn komplexere Aufgaben noch im RAM verarbeitet werden. Einzelne Arbeitsschritte werden dazu im Cache der CPU zwischengespeichert. An dieser Stelle sind die Daten verwundbar und können aus dem CPU-Cache ausgelesen werden.

Bei Spectre handelt es sich um ein Angriffsszenario, das die spekulative Ausführung (speculative execution) von CPUs nutzt: Ein entsprechender Prozessor führt Befehle spekulativ aus, die er noch nicht erhalten hat, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass diese Befehle ohnehin in Kürze folgen würden. Dadurch können Daten in die Caches gelangen, die nicht zum eigentlichen Prozess gehören. In diesem Sinne können Daten aus dem Cache ausgelesen werden, die eigentlich nichts mit dem aktuellen Vorgang zu tun haben.

Somit ist grundsätzlich ist jeder PC, Notebook oder mobiles Endgerät von den Sicherheitslücken betroffen, dessen CPU Out of Order-Prozesse (Meltdown) oder spekulative Ausführung (Spectre) nutzt. Bestimmte einfachere Prozessoren, die beispielsweise in Raspberry Pi-Systemen eingesetzt werden, sind von dieser Art von Seitenkanal-Attacken nicht betroffen.

Um die Sicherheitslücken auszunutzen, ist jedoch der Einsatz einer Schadsoftware nötig, die auf den Prozessortyp des attackierten Systems angepasst ist. Sprich, ohne einem entsprechenden Programm auf dem betroffenen System können die Sicherheitslücken gar nicht erst ausgenutzt werden. Eine solche Schadsoftware kann entweder – wie jede andere Malware – über unvorsichtiges Verhalten im Internet auf das System gelangen, oder physisch am System aufgespielt werden.

Im Falle industrieller PCs gelten hier jedoch andere Bedingungen als bei privaten Systemen. Auf Rechnern in der Produktion werden in der Regel keine unautorisierten Programme installiert oder dubiose Emails geöffnet, um sich entsprechende Schadsoftware einzufangen. Viele unserer Kunden bestellen bei uns kundenspezifische Systemeinstellungen. Damit schützen wir die Systeme unter anderem auch vor physischer Sabotage, indem die USB Ports unserer PCs nur den Anschluss von Maus und Tastatur zulassen. Externe Speichergeräte werden nicht erkannt, wodurch ein Aufspielen von Schadsoftware von einem USB-Stick vor Ort von vornherein nicht möglich ist.

Welche industriellen PC-Systeme besonders gefährdet sind

Um die CPU-Sicherheitslücken ausnutzen zu können, muss ein Angreifer Schadsoftware auf dem betroffenen System ausführen. In vielen Embedded Systemen oder Routern ist die Lücke deshalb unkritisch, da hier fast nie neuer Code geladen wird. Beim Grad der Gefährdung nehmen wir bei InoNet deshalb eine Abstufung nach Art und Zugänglichkeit der Systeme vor:

Server-Systeme sind in der Regel dauerhaft mit dem Internet verbunden und haben Verbindungen zu vielen weiteren Clients. Allerdings werden sie im Normalfall nicht direkt von einem Benutzer bedient, der – absichtlich oder unabsichtlich – Schadsoftware auf das System laden kann. Die Sicherung des Systems muss also vor allem auf virtueller Ebene erfolgen.

Workstations haben in den meisten Fällen nur wenige Verbindungen und sind oft nur in einem internen Netzwerk eingebunden, werden aber meist direkt vom Benutzer bedient. Die Gefahr liegt hier also primär in der physischen Manipulation.

Embedded-Systeme sind in der Regel gar nicht von außen zugänglich, da sie innerhalb ihrer Applikation verbaut sind, und werden auch meistens nicht direkt von einem Benutzer bedient. Hier sehen wir die geringste Gefahr vor Manipulationen oder externen Gefährdungen.

Welche Gefahren bestehen?

Software-Programme führen unterschiedliche Befehle parallel aus und nutzen hierfür auf PCs unterschiedliche Speicherbereiche. Ein eigentliches Performance-Feature zur Steigerung der Verarbeitungsgeschwindigkeit wird nun zur Sicherheitslücke namens Branch Target Injection oder Bounds Check Bypass. Der Speicherschutz, also der Schutz, der Speicherbereiche voneinander trennt, wird bei den Sicherheitslücken ausgehebelt. Dadurch können Daten durch entsprechende Schadsoftware ausgelesen werden, auch wenn diese einem anderen Speicherort zugewiesen sind. Prozessoren beinhalten diese Sicherheitslücke, um eine performantere Arbeitsweise zu erreichen, beispielsweise für Copy-Paste Vorgänge zwischen unterschiedlichen Programmen.

Zug um Zug können so Adressbereiche und konkrete Informationen aus den Caches von Prozessoren ausgelesen werden.

Das Risiko der Sicherheitslücken ist dabei schwer abschätzbar. Zum einen sind die Angriffe von Meltdown und Spectre auf die Sicherheitslücken schwer zu implementieren und noch schwerer zielgerichtet durchzuführen. Zum anderen hängt die Vorgehensweise in den meisten Fällen auch vom exakten Prozessortyp ab und ist nicht universell einsetzbar, da unterschiedliche Prozessoren verschiedene Arbeitsweisen beim Caching von Daten verwenden.

Allerdings kann die Gefahr im Laufe der Zeit ansteigen, wenn auf einen spezifischen Prozessortyp angepasste Schadsoftwares in den Umlauf gelangen. Aktuell sind noch keine konkreten Angriffe bekannt, das Risiko wird aber als durchaus real eingestuft. Allerdings ist es nach aktuellem Wissensstand noch nicht möglich, gezielt zusammenhängende Daten aus dem CPU-Cache auszulesen, sondern lediglich Datenfragmente.

Updates zum Schutz der Systeme

Bei vielen InoNet-Kunden sind automatische Updates ab Werk unterbunden – das Stichwort heißt hier Revisionsgleichheit. So wird sichergestellt, dass ein Rechnersystem, das über viele Jahre hinweg in einer Anwendung eingesetzt wird, mit jeder Lieferung exakt die gleiche Hard- und Software-Konfiguration behält und somit zuverlässig innerhalb der jeweiligen Applikation funktionieren wird. Unternehmen, die unsere Rechner einsetzen, müssen also für sich abschätzen, ob für ihre Anwendung eine reelle Gefahr durch externe Einflüsse besteht, oder sogar ob ein Update aufgrund von Sicherheitsbedenken die Funktionalität ihrer Anlage beeinträchtigen kann. Wir richten unser Handeln an den Kundenanforderungen aus.

Bei Systemen mit Windows 10 ist allerdings zu beachten, dass sich automatische Updates nicht außer Kraft setzen lassen und unweigerlich durchgeführt werden, sobald die Systeme Zugang zum Internet haben.

Werden die Rechnersysteme durch das Update langsamer?

Die Sicherheitslücken machen sich jeweils Performance-Optimierungen von CPUs zunutze, nämlich die zuvor erwähnten Out of Order-Prozesse sowie die spekulative Ausführung. Um die besagten Sicherheitslücke zu schließen, werden diese Funktionalitäten bei Updates eingeschränkt.

Wie stark die Performance-Einbußen ins Gewicht fallen, hängt maßgeblich von der jeweils laufenden Software sowie der Hardware-Konfiguration eines Systems ab. Besonders bei hoch performanten SSDs rechnen Experten mit stärkeren Einbußen. Diese Einbußen werden sich in der Praxis beweisen müssen, da diese je nach Anwendungsfall unterschiedlich stark ins Gewicht fallen können. Höhere Latenzzeiten in der Datenverarbeitung können durchaus zum Ausfall der gesamten Anwendung führen. In jedem Fall sollten Anwender nie auf Sicherheits-Updates verzichten, um Performance-Einbußen zu vermeiden.

Was können Anwender tun?

Als Erstes sollte für den Rechner und seine Anwendung eine Risikobeurteilung zur Möglichkeit des Einbringens von Schadsoftware erstellt werden. Besonders relevant sind hier das Einspielen von Treibern z.B. von Grafikkarten, die Verwendung von Browsern aller Art für Zugriffe nach extern, Zugriffe nach extern für Softwareupdates mit JavaScript Elementen und alle Betriebssystemupdates. Kann ein externer Einfluss für die Vergangenheit und die Zukunft ausgeschlossen werden, braucht der Anwender nichts weiter zu tun. Dies trifft auf über 60% der von InoNet ausgelieferten Geräte in ihrer Anwendung zu. Bei InoNet verlässt jeder Rechner in einem eindeutig definierten Zustand die Fertigung. Sowohl seine Hardware- als auch die Softwarekonfigurationen sind chargen- und revisionsüberwacht, das Netzwerk in der Fertigung der Geräte von InoNet ist autark und vom Internet getrennt. Damit ist ein versehentliches Aufspielen von Schadsoftware unterbunden. Ebenso werden die Testwerkzeuge, die erzeugten Images und jeder ausgelieferte Rechner bei InoNet ab Werk einem Virenscan und einer Prüfung auf Schadsoftware unterzogen.

Schutz bieten grundsätzlich Updates des Mikrocodes der Prozessoren über BIOS-Updates oder Betriebssystem-Patches, sowie Updates von Programmen, die kritische Informationen enthalten. Neben den bereitgestellten Updates auf Betriebssystem-Ebene sollten also unbedingt vor allem die Programme auf Software-Updates geprüft werden, die Mikrocode ausführen oder sensible Informationen verarbeiten, etwa Passwort-Bibliotheken oder Programme, die geschäftsrelevante Daten enthalten.

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